Der Messmarathon 2017

Am 12.06.2017 fand der erste Mapathon des noch jungen Graduiertenkollegs statt. Nach knapp zweimonatiger Planungs- und Vorbereitungszeit wurden drei Kleinbusse mit unterschiedlich bestückten Sensorplattformen ausgestattet und in vier Teil-Experimenten zur Erhebung erster Daten für die neun Promotionsvorhaben verwendet. Alle Fahrzeuge waren hierbei mit jeweils einem frontal ausgerichteten Stereo-Kamera-System ausgestattet, sowie mit jeweils mindestens zwei GNSS-Systemen. Hinzu kamen zwei unterschiedliche LiDar-Systeme (RIEGL Mobile Mapping System VMX-250, Velodyne HDL-64E Laser Scanner) auf zwei verschiedenen Fahrzeugen; das dritte Fahrzeug war mit zusätzlichen GNSS/IMU-Systemen und mehreren Antennen ausgestattet.

Die vier Szenarien bedienten hierbei unterschiedliche Anforderungen der Promotionsprojekte hinsichtlich der Verkehrslage/Interaktion der beteiligten Fahrzeuge und Strecken-Eigenschaften. In zwei Szenarien wurden darüber hinaus Statisten als Passanten eingesetzt. Der Aufbau und die Kalibrierung der drei Sensorplattformen nahm den gesamten Vormittag in Anspruch, anschließend wurden die Experimente über 4 Stunden bei guten Wetterbedingungen und wechselnden Lichtverhältnissen durchgeführt, gefolgt von einer abschließenden Kalibrierung und dem Abbau aller Systeme. Die zeitliche Synchronisierung zwischen allen Systemen erfolgte über GPS-Zeit; die Datenerfassung aller Sensoren erfolgte hierfür pro Fahrzeug gebündelt in jeweils einem mitgeführten Rechner. Im Rahmen des Mapathons wurden pro Fahrzeug netto 1.5h lang Daten aufgezeichnet und während der Experimente eine Strecke von jeweils knapp 20km pro Fahrzeug zurückgelegt. Hierbei fielen insgesamt 1.5TB Rohdaten an. Diese wurden im Anschluß an das Experiment systematisch aufbereitet, dokumentiert und strukturiert gespeichert.

Wesentliches Nebenprodukt waren außerdem die eigens für die Experimente entworfenen und realisierten Dachaufbauten und Sensorplattformen für alle Fahrzeuge, die in allen späteren Experimenten erweitert/weiterverwendet werden können. Aufgetretene Probleme und Fehler wurden aufgearbeitet. Die hieraus resultierenden Erfahrungen fließen in die Planung der folgenden Experimente ein.

 

Die beteiligten Fahrzeuge und ihre Sensoren

Geodätisches Institut (GIH): GNSS Empfänger, Inertialmesseinheit, Stereokameras, Laserscanner
Institut für Erdmessung (IfE): GNSS 4-Antennensystem, Inertialmesseinheit, Stereokameras
Institut für Kartographie und Geoinformatik (IPI): GNSS Empfänger, Inertialmesseinheit, Stereokameras, Mobile Mapping System

Sensoren

Fahrzeug 1 (GIH):

  • JAVAD Delta-G3T GNSS + LORD MicroStrain GNSS/IMU + NavExperience Antenne
  • Velodyne HDL-64E Laserscanner
  • Pointgrey Stereokameras

Fahrzeug 2 (IfE):

  • JAVAD QUA-G3D Sigma Receiver + NovAtel SPANE-SE Receiver (inkl. iMAR FSAS IMU) + 4 JAVAD-Antennen
  • Grashopper 2.3 Stereo-Kamera-System

Fahrzeug 3 (ikg):

  • Riegl VMX-250 Mobile Mapping System
  • Allied Vision AV MAKO Stereokamera
  • JAVAD TRE-G3TH delta GNSS + LORD MicroStrain GNSS/IMU + NavExperience Antenna
Dipl.-Inf. Colin Fischer
Adresse
Institut für Kartographie und Geoinformatik
Appelstraße 9A
30167 Hannover
Gebäude
Raum
614
Dipl.-Inf. Colin Fischer
Adresse
Institut für Kartographie und Geoinformatik
Appelstraße 9A
30167 Hannover
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