Victor Rizkallah-Preis: Miriam Dodt

Miriam Dodt hat am 15.10.2021 für ihre herausragende Masterarbeit mit dem Titel "Computational Aspects in likelihood-free Bayesian Updating with non-parametric inputs" den Förderpreis der Victor Rizkallah-Stiftung 2021 erhalten.

Modellparameter anhand von Messdaten zu ermitteln, spielt in einer Vielzahl von Ingenieuranwendungen eine entscheidene Rolle, da es dadurch ermöglicht wird, Schäden bspw. an einer Brücke frühzeitig zu entdecken oder Risikoanalysen von Bestandsbauten hochwertig durchzuführen. Basierend auf dem Bayes''schem Theorem wurden in der Vergangenheit eine Vielzahl unterschiedlicher Methoden entwickelt, die unter dem Begriff Bayesian Model Updating kategorisiert werden. Viele der Methoden sind zusätzlich auch in der Lage aus verschiedenen Szenarien dasjenige auszuwählen, welches die Messdaten am Besten widerspiegelt.

Das bietet unter anderem die Möglichkeit bereits frühzeitig eine Kontaminierung der Trinkwasserversorgung zu erkennen und den Eintrittsort sowie -stärke zu ermitteln, sodass entsprechende Maßnahmen rechtzeitig ergriffen werden können.

Verschiedene Methoden des Bayesian Model Updating basierend auf der Transitional Markov Chain Monte Carlo Methode von Ching und Chen (2007) oder auf Methoden der Zuverlässigkeitsberechnung von Straub und Papaioannou (2015) mit und ohne Ersatzmodellierung wurden in der Masterarbeit miteinander verglichen. Die einzelnen Vor- und Nachteile der Methoden wurden ermittelt, sowie ihre Anwendungsgebiete und -grenzen um eine so bisher nicht existente Übersicht über die verschiedenen Methoden zu geben und eine Grundlage für zukünftige Berechnungsmethoden zu schaffen. Miriam Dodt erschloss die hierfür benötigten Zusammenhänge, implementierte die verschiedenen Methoden für drei unterschiedliche Anwendungen und wertete die Ergebnisse für zahlreiche Rahmenbedingungen aus.

Die 1994 errichtete Stiftung geht auf die Initiative des Universitätsprofessors Dr.-Ing. Victor Rizkallah zurück, der von 1978 bis 2001 an der Leibniz Universität Hannover lehrte. Der Preis geht an junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der Leibniz Universität Hannover für besondere und praxisnahe wissenschaftliche Leistungen in den Bereichen Ingenieur-, Natur- und  Wirtschaftswissenschaften, der Mathematik und Informatik sowie in den Bereichen Philosophie, Geschichte und Sozialwissenschaften (weitere Infos dazu hier).